Wertschöpfung & Wertschätzung

Mit dem Projekt wird in der Region Vorpommern eine regionale Wertschöpfungskette für Bio-Produkte mit Fokus auf Produkte der Grundversorgung aufgebaut. Ziel ist es, Partnerschaften im Sinne von neuen Wertschöpfungsketten (WSK) in den Bereichen Bio-Fleisch aus Bruderkalbaufzucht und Bio-Getreide aufzubauen. Der Aufbau für eine WSK regionale Bio-Frischmilch wird zusätzlich angestrebt. Durch die Schaffung einer Koordinationsstelle sollen neue Partnerbetriebe aus den Bereichen Verarbeitung, Gastronomie und Handel gewonnen werden und verlässliche Partnerschaften auf Augenhöhe entstehen.

Warum kommt das meiste Bio-Brot in Vorpommern – Kornkammer Deutschlands – aus Berlin und Schleswig-Holstein? Warum kommt unsere regionale Bio-Milch aus Brandenburg? Und warum ist es nahezu ausgeschlossen, die hochwertigen Bio-Rinder, die auf den hiesigen Weiden grasen, mit Herkunftsangabe, Geschichte und Wertschätzung als Steak auf Restauranttellern und in Metzgertheken zu finden?

Gute Frage. Zusammen mit fünf weiteren Bio-Betrieben sucht die FINC Foundation nicht nur Antworten, sondern vor allem ganz praktisch gemeinsame Lösungen. In einem zweijährigen Projekt – und darüber hinaus – bauen wir Partnerschaften in der Verarbeitung, Handel, Gastronomie und Logistik auf, um aus Korn Brot zu backen, Kalb- und Rindfleisch der Partnerbetriebe regional und werthaltiger zu vermarkten – und vielleicht sogar eine vorpommersche Bio-Milch Marke zu etablieren.

Dazu suchen wir Bäckerinnen, Müller, Metzgerinnen und findige Gastronomen, aufgeschlossene Handelspartner – und natürlich auch weitere Bio-Höfe!

FINC selbst ist als noch junger Bio-Landwirtschaftsbetrieb dabei, der bisher vor allem vielfältige, artenreiche Acker-Kulturen und Streuobstwiesen mit einem Anspruch an Kulturlandschaftsgestaltung verbindet (mehr dazu unter www.finc-bio.de). Unsere Partnerhöfe im Projekt sind das Kirchengut Strellin, der Alte Pfarrhof Elmenhorst, der Hof Zandershagen, Hof Sommersdorf und das Gut Bad Sülze.

Die Agrarstruktur in Vorpommern ist dominiert von großen Markfruchtbetrieben. Als Flächenland, mit großen Schlägen und weiten Wegen, fehlt es allerorten an Betrieben der Weiterverarbeitung, Veredelung und entsprechenden Vermarktungsstrukturen, insbesondere im Biobereich. Einige Betriebe begegnen dem mit hochgradiger Spezialisierung und Integration, wie z.B. der Alte Pfarrhof, der angeschlossen an die Landwirtschaft noch eine Käserei, eine Bäckerei und ein Hofcafé betreibt. Andere können ihre Erzeugnisse größtenteils nur überregional als Rohware abliefern, wie es bei Milch, Getreide, Absetzern und Schlachttieren der Fall ist.

Gleichzeitig wächst vor allem in den Städten und durch den Inlandstourismus die Endkunden-Nachfrage nach regionalen Qualitätsprodukten. Um dieses Potenzial zu nutzen, sind starke direkte Partnerschaften zwischen den regionalen Bio-Betrieben, Verarbeitern und dem Handel nötig. Dann kann über Qualitätsprodukte, gerade im Bereich basaler Grundnahrungsmittel wie Brot, Fleisch und Milch, eine Sichtbarkeit und direkte Verbindung zwischen Höfen und VerbraucherInnen geschaffen werden, die mehr gegenseitige Wertschätzung und auch Wertschöpfung schafft.

Wir haben uns mit fünf weiteren Bio-Betrieben zusammengeschlossen, um an dieser Situation etwas zu ändern.

Das Projekt Wertschätzung & Wertschöpfung wird gefördert aus dem Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN).